2. August 2012
Wissen+Forschung: „Reiskorn im Ohr“ - Neues Implantat einfacher und kostengünstiger zu implantieren
Klassische externe Hörgeräte übermitteln das Schallsignal über ein Mikrofon, einen Verstärker und schließlich durch einen Lautsprecher an das Ohr. Bei einer hochgradigen Schwerhörigkeit stoßen diese Geräte aber an ihre Grenzen. Eine Alternative bieten Hörgeräte, die direkt in das Mittelohr implantiert werden. „Diese Implantate übertragen die Schallschwingungen mechanisch auf die Gehörknöchelchen und können für einen Teil der Patientinnen und Patienten eine deutlich präzisere Hörfähigkeit als die klassischen Hörgeräte erreichen“, erklärt Professor Zenner. Allerdings ist die Implantation dieser Hörgeräte mit einem chirurgischen Eingriff verbunden. Professor Zenner: „Um bisherige Implantate im Ohr zu positionieren, muss im Schädel ein künstlicher Zugang zum Mittelohr – parallel zum Gehörgang – geschaffen werden.“ Ein aufwändiger und deshalb sehr kostspieliger Eingriff. „Das ist auch der Grund, warum Hörimplantate nur für einen Bruchteil der Betroffenen erschwinglich sind.“ Das soll sich nun ändern. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickeln Wissenschaftler derzeit ein neuartiges Implantat, das im Vergleich zu den bisherigen einfacher und kostengünstiger einzusetzen wäre. „So könnten von unserem neuen Implantat mehr Menschen als bisher profitieren“, betont Professor Zenner.
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