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Spracherkennungssoftware

Mithilfe von Spracherkennungssoftware wird das gesprochene Wort automatisch verschriftlicht und erscheint dann auf dem PC-Bildschirm, Laptop, Tablet oder Smartphone. Für gehörlose und ertaubte Menschen kann der Einsatz von Spracherkennungssoftware am Arbeitsplatz eine interessante Kommunikationslösung darstellen. So könnten die mündlichen Beiträge von Kollegen oder Vorgesetzten simultan in Schrift übersetzt werden. Voraussetzung ist, dass in das Mikrofon der entsprechenden Ausgabegeräte bzw. in angebundene externe Mikrofone gesprochen wird. Negativ auf die Erkennungsqualität wirken sich Nebengeräusche, vor allem Sprache im Hintergrund, aus. Dies muss bei dem Einsatz im beruflichen Kontext bedacht werden. Derzeit kann grob zwischen zwei Arten der Spracherkennung unterschieden werden:

Die sprecherabhängige Spracherkennung

Bei der sprecherabhängigen Erkennung muss die Spracherkennungssoftware an die Stimme und Sprechweise des Sprechers angepasst werden. Hierfür ist in der Regel ein kurzes Vortraining, ein Sprechtraining notwendig. Je nach Software und Lizenzierung kann die Software auch auf mehrere Personen abgestimmt werden, also z.B. den unmittelbaren Kollegen einer hörbehinderten Person. Da aktuelle Erkennungssoftware intelligent ist und aus verbesserten Fehlern lernt, wird heute eine Erkennungsquote von bis zu 98 Prozent erreicht. Marktführer im Bereich der sprecherabhängigen Erkennungssoftware ist Dragon NaturallySpeaking. Je nach Einsatzbereich (privat oder im Unternehmen) ist die Software ab etwa 100 Euro erhältlich.

Die sprecherunabhängige Spracherkennung

Die sprecherunabhängige Spracherkennung erfasst jede Stimme ohne vorheriges Training. Inzwischen bieten die Betriebssysteme von Computern und Smartphones bereits herstellerseitig eine Spracherkennung. Nachteil ist, dass die Fehlerquote noch sehr viel höher liegt als bei der sprecherabhängigen Methode. Da die Erkennung meist über das Internet auf zentralen Servern erfolgt, ist auch mit zeitlichen Verzögerungen zu rechnen.

Erfahrungsbericht

Die Nutzung von Spracherkennungssoftware am Arbeitsplatz gehörloser Menschen ist noch relativ neu. Die Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf hat in einem Pilotprojekt den Einsatz von Spracherkennungssoftware in einem Team mit einer gehörlosen Mitarbeiterin erprobt. Informationen hierzu unter:

Abschlussbericht InKoTeam (Inklusive Kommunikation im Team per Spracherkennung und Vorlesefunktion)