Planungshilfe: Hörfreundliches Unternehmen
Sie wollen das gute Hören und eine gelingende Kommunikation in Ihrem Unternehmen fördern? Der Leitfaden gibt zahlreiche Hinweise zu unterschiedlichen Handlungsfeldern. An dieser Stelle geben wir Ihnen einen Überblick, wie Sie konkret vorgehen können und wo Sie im Leitfaden die passenden Empfehlungen und Checklisten finden.
Aufklären und Bewusstsein wecken
Im ersten Schritt sollte es darum gehen, innerhalb der Belegschaft ein Bewusstsein für das Thema Hören zu schaffen. Ziel ist es, einen offenen Umgang mit Höreinschränkungen zu fördern und den Betroffenen die Angst vor Diskriminierung zu nehmen. Beschäftigte mit Höreinschränkung sollen angeregt werden, ihre Anforderungen zu definieren und im Bedarfsfall Hilfsmittel wie Hörgeräte zu nutzen.
Maßnahmen und Aktionen zur Aufklärung
- Checkliste: Beschäftigte informieren und sensibilisieren
- Checkliste: Lärmbelastungen vorbeugen im Freizeitverhalten
- Checkliste für Unternehmen zu Tinnitus
Materialien zur betrieblichen Weiterverwendung
Barrierefreie Arbeitsbedingungen schaffen
Das Tragen von Hörgeräten reicht nicht immer aus, um problemlos verstehen und kommunizieren zu können. Durch schlechte Raumakustik, laute Großraumbüros oder durcheinander sprechende Konferenzteilnehmer wird das Verstehen erschwert – und zwar für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hörfreundliche, barrierefreie Arbeitsbedingungen zu schaffen, ist in der Regel ein langfristiges Ziel und eine Querschnittsaufgabe. Wichtig ist, im geeigneten Moment, etwa bei Umbaumaßnahmen oder Neuanschaffungen auf Barrierefreiheit zu achten. Denn Barrierefreiheit von vorn herein zu berücksichtigen ist kostengünstiger als Nachbesserungen vorzunehmen. Die folgende Liste zeigt, in welchen Situationen das Thema Hören beachtet werden sollte und welche Checklisten Sie dabei unterstützen.
Jederzeit möglich: eine hörfreundliche Unternehmenskultur schaffen:
- Checkliste: Beschäftigte informieren und sensibilisieren
- Checkliste: Regeln für die Kommunikation aufstellen
- Checkliste: Strukturelle Maßnahmen einführen
Wenn Umbaumaßnahmen stattfinden oder Neubauten geplant sind:
Wenn neue Technik angeschafft wird:
Wenn Veranstaltungen geplant werden:
Wenn Lärmbelastungen auftreten:
Individuelle Lösungen für schwerhörige oder lärmbelastete Beschäftigte
Wenn Barrierefreiheit noch nicht umgesetzt ist oder im Einzelfall nicht ausreicht, sind individuelle Arbeitsplatzanpassungen notwendig und hilfreich. In folgenden Rubriken finden Sie individuelle Lösungen und Hilfsangebote für schwerhörige Beschäftigte und Beschäftigte mit Hörbelastungen.
Wenn das Hörverstehen am Arbeitsplatz verbessert werden soll:
- Hörgeräte mit Schnittstellen sind besonders am Arbeitsplatz von Vorteil. Beraten Sie gemeinsam mit höreingeschränkten Mitarbeitern mögliche Lösungen zur Ankopplung an vorhandene Arbeitsplatztechnik. Informationen finden Sie unter: Hörgeräte
- Optimieren Sie die akustischen Verhältnisse einzelner Arbeitsplätze oder -räume: Checklisten Bestand
- Bieten Sie technische Lösungen zur Hörunterstützung in Besprechungen: Barrierefreie Konferenzanlagen, FM-Anlagen, Infrarot-Anlagen
- Nutzen Sie individuelle Hilfen zum Telefonieren: Zusätzliche Hilfsmittel und Dienstleistungen zum Telefonieren
- Sensibilisieren Sie Teams mit höreingeschränkten Kollegen, wie Kommunikation gelingen kann: Zusammen arbeiten
Wenn Lärm oder Tinnitus das Gehör belasten:
- Analysieren Sie die Lärmbelastungen und entwickeln Sie Lösungen: Mehr Ruhe im Großraumbüro
- Informieren Sie über das Thema Tinnitus: Checkliste für Betroffene
Lösungen für hochgradig schwerhörige oder gehörlose Beschäftigte:
- Nutzen Sie bei Besprechungen oder am Telefon die Dienstleistung von
Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschern: Zusätzliche Hilfsmittel und
Dienstleistungen zum Telefonieren, Dolmetschdienste - Verschriftlichen Sie das gesprochene Wort mithilfe von Spracherkennungssoftware: Spracherkennungssoftware
- Informieren und signalisieren Sie im Notfall seh- und spürbar: Alarmierung für Menschen mit Hörverlust